ᐅ Ordnung: Definition, Begriff und Erklärung im JuraForum.de (2025)

Inhaltsverzeichnis

  • Ordnung in der Alltagssprache
  • Drei Formen
  • Voraussetzungen für Ordnung

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Was meint Ordnung? (© domoskanonos – stock.adobe.com)

Die Ordnung [lat. ordo – Reihe] meint die erste Form der Beziehung, Verhältnis zwischen Teilen eines Ganzen untereinander sowie zwischen Teilen und Ganzem. Sie ist auf der Grundlage von Regeln und Gesetzen (im philosophischen und juristischen Sinn) im Hinblick auf die Einheit der Teile gestaltet und festgelegt.

Der Begriff ist in der Alltagssprache weit verbreitet. Man sagt: „Das geht in Ordnung“, jemand will „seine Ordnung haben“, jemand muss „Ordnung schaffen“. Das bedeutet: Das zu Regelnde bzw. das Leben bewegt sich im Rahmen des Möglichen, Regelbaren und Gesetzlichen. Ordnung schaffen heißt z. B. Dinge und Gedanken entweder in ein vorhandenes System einsortieren oder ein entsprechendes System zu entwickeln, jedem Gegenstand einen Platz zuzumessen und ihn nach dem Gebrauch wieder dort abzulegen. Gedanken und Dinge erhalten auf diese Weise eine bestimmte Beziehung, eine Struktur.

Der Gegenbegriff zu Ordnung ist Unordnung. Hierin haben die Elemente zwar auch eine Struktur, diese beruht aber nicht auf einem System oder sie ist nicht ohne weiteres erkennbar. Der Begriff Chaos wird ebenfalls als Gegensatz zu Ordnung gebraucht. Aber in einem Chaos herrscht gleichermaßen Ordnung. In einem Haufen Getreide liegen die Körner je nach Art in bestimmter Weise neben-, unter- und übereinander. In einem amorphen (gestaltlosen) Gestein macht die Anordnung der Moleküle die Ordnung aus. Es gibt eigentlich keinen Bereich ohne eine bestimmte Ordnung. Aber Ordnung ist immer relativ. In der Natur existieren Systeme unterschiedlichen Ordnungsgrades, zwischen denen sich Übergänge vollziehen. Außerdem kann sich der Ordnungsgrad eines Systems ändern. Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung. Was dem einen ordentlich erscheint, hält der andere für unordentlich.

Drei Formen

Nach der Art und Herkunft unterscheiden wir drei Formen von Ordnung: 1. Die göttliche Ordnung. Sie soll von einer übernatürlichen, unerklärbaren Kraft, auch Gott genannt, hervorgebracht und erhalten werden. In den Religionen ist die göttliche Ordnung eine Weltordnung. 2. Die natürliche Ordnung Sie umfasst alle Bereiche der lebenden und nichtlebenden Natur und entsteht durch Selbstorganisation auf der Grundlage des Wirkens von Naturgesetzen. Natürliche Ordnung ist immer zweckmäßig; die Organismen zeigen das sehr deutlich. 3. Die menschliche Ordnung. Sie kommt durch das Wirken der erkennenden Subjekte zustande. Jedes Subjekt schafft sich seine individuelle Ordnung in seinen Gedanken und im Lebensbereich.

Spielen dabei ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle, so liegt eine harmonische Ordnung vor. Jede Menschengruppe muss sich bei Strafe ihres Unterganges eine Ordnung schaffen. Sie umfasst gesellschaftliche Strukturen, z. B. Polizei, Ordner, Sicherheitskräfte. Die Menschen sollen und müssen in dieser Ordnung nach Normen leben. In juristischen Gesetzen verankerte Normen sind dann Ausdruck von Ordnung, z. B. die Straßenverkehrs-Ordnung, die Strafprozess-Ordnung Menschliche Ordnung sollte und kann zweckmäßig sein; sie ist es jedoch nicht immer. Daraus leitet sich die Aufgabe ab, die menschliche Gesellschaft als zweckmäßige Gesellschafts-Ordnung zu organisieren. Erkennende Subjekte stellen sich auch die Aufgabe, die in der Natur herrschende Ordnung festzustellen, zu beschreiben und zu nutzen.

Menschliche Ordnung entsteht und besteht nicht von selbst, aus sich heraus. Sie wird durch physische (körperliche) und geistige Arbeit hergestellt und aufrecht erhalten. Auch die natürliche Ordnung entsteht und erhält sich nur durch Energieaufwand. In ihr bestehen Systeme unterschiedlichen Ordnungsgrades. Beim Übergang eines Systems vom niederen zum höheren Ordnungsgrad entsteht Entropie, die an die Systemumgebung abgeleitet werden muss.

Voraussetzungen für Ordnung

Jede Ordnung kann gestört oder zerstört werden. Massenvermehrungen von Organismen können ganze Landschaften verwüsten. Wird ein Wald restlos abgeholzt, so wird die Ordnung dieses Ökosystems nicht mehr wirksam. Die Ordnung einer Bibliothek geht vorübergehend verloren, wenn die Bücher für einen Umzug in Kisten verpackt werden. Eine gestörte oder zerstörte Ordnung kann unter bestimmten Bedingungen wieder aufgebaut werden.

Jede Massenvermehrung ist endlich; danach baut sich wieder ein biotisches Gleichgewicht auf. Ein Wald kann sich regenerieren; allerdings hat der Sekundärwald eine andere Zusammensetzung. Es entsteht dann eine neue, andere Ordnung. Die Bücher der Bibliothek können am neuen Ort in der gleichen Weise wieder aufgestellt werden; man kann sie aber auch anders „anordnen“.

2. Rangstufe (systematische Kategorie) bei der Einteilung (Klassifikation) von Organismen. Eine Ordnung bezeichnet eine Gruppe von Lebewesen mit gemeinsamen Merkmalen, z. B. Raubtiere (Carnivora) als Ordnung der Säugetiere mit Raubtiergebiss, Korbblütige (Asterales) als Ordnung der zweikeimblättrigen Blütenpflanzen mit Körbchen als Blütenstand.

Literatur: Penzlin, H.: Ordnung – Organisation – Organismus. – Berlin: Akademie- Verl., 1988. – Ulfig, A.: Lexikon der philosophischen Begriffe. – Wiesbaden: Fourier, 1997.

Autor: Jan Bretschneider

Quelle: Erstveröffentlichung im Lexikon freien Denkens, Angelika Lenz Verlag 2000


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